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So findet ihr eine passende Unternehmensfinanzierung
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Alles über Finanzierungsarten und wie europäische Start-ups und KMU die richtige Unternehmensfinanzierung finden, von Crowdfunding bis Fördermittel.

Jedes Jahr begeben sich Tausende europäische Start-ups, Existenzgründer:innen und andere Unternehmen auf die Suche nach einer geeigneten Unternehmensfinanzierung, um die für ihre Geschäftsvorhaben notwendigen finanziellen Mittel zu erschließen. Die Beschaffung von Kapital – sei es in der Anfangsphase, für Expansion oder spezifische Projektfinanzierungen – ist ein entscheidender Faktor für geschäftlichen Erfolg oder Misserfolg. Anders als bei der klassischen Schatzsuche, bei der eine Karte zum Ziel führt, ist der Pfad zur Finanzierung allerdings oft weniger klar und mit zahlreichen Hürden gespickt.

Insbesondere für neu gegründete oder schnell wachsende KMU kann der Zugang zu traditionellen Bankkrediten schwierig sein, was die Suche nach alternativen Finanzierungslösungen erforderlich macht. In diesem komplexen Terrain werden vielfältige Finanzierungsmöglichkeiten zu entscheidenden Werkzeugen in der Schatzkiste von Unternehmer:innen. Von Angel-Investoren über Crowdfunding bis zu staatlichen Fördermitteln – die Landschaft der Geldgeber:innen ist so vielfältig wie nie zuvor. Wie navigiert man also durch dieses Labyrinth, um die passende Finanzierungsquelle zu finden, die den eigenen Bedürfnissen und Zielen gerecht wird?

Wir nehmen euch mit auf eine Entdeckungsreise durch die Welt der Unternehmensfinanzierungen und beleuchten nachfolgend die Vor- und Nachteile verschiedener Geldquellen.

Aber zuerst … was versteht man unter Unternehmensfinanzierung?

Unter dem Oberbegriff der Unternehmensfinanzierungen sammelt sich die Gesamtheit aller Möglichkeiten, die es für Unternehmen gibt, an finanzielle Mittel zu gelangen – etwa um den laufenden Betrieb oder aber bestimmte Entwicklungen und Wachstum zu fördern. Unternehmensfinanzierungen gibt es dabei in den unterschiedlichsten Arten und Formen, wobei Finanzierungen immer entweder intern durch das Unternehmen selbst oder extern durch die Aufnahme von Kapital von außen erfolgen. Welcher Weg bei der Kapitalbeschaffung eingeschlagen wird, hängt stets von einer ganzen Reihe von Faktoren ab. Die zahlreichen Finanzierungsoptionen und Strategien gehen oft direkt auf spezifische Bedürfnisse und Ziele eines Unternehmens ein. Sie können sich dementsprechend – um nur einige wenige Beispiele zu nennen – am

  • am Finanzierungsbedarfs des Unternehmens,
  • den Kosten der Betriebsausstattung,
  • der Verfügbarkeit von Sicherheiten für eine Lagerfinanzierung,
  • der gewünschten Finanzierungslaufzeit
  • oder auch, ob eine Finanzierung zweckgebunden oder zweckfrei sein soll,

orientieren. Grundsätzlich gilt jedoch: Die Wahl der richtigen Finanzierungsform ist entscheidend für den Erfolg und die Stabilität eines jeden Unternehmens.

Tausendundeine Finanzierungsart: Welche Arten der Unternehmensfinanzierung gibt es?

Es gibt Außen- und Innenfinanzierungen. Beide Arten oder Formen der Unternehmensfinanzierung beschreiben die Hauptquellen, aus denen Unternehmen Kapital für ihre Geschäftsaktivitäten und Investitionen beziehen können.

Bei der Außenfinanzierung (auch externe Finanzierung genannt) erfolgt die Kapitalbeschaffung außerhalb eines Unternehmens. Die benötigten Finanzmittel werden also von externen Quellen bezogen, die nicht zum regulären Geschäftsbetrieb gehören. Fremdfinanzierungen sind ein Beispiel für eine Außenfinanzierung. Und auch Eigenfinanzierungen können ein Beispiel für sie sein – nämlich dann, wenn neues Kapital durch Aufnahme neuer Gesellschafter:innen oder durch Ausgabe neuer Aktien von außen beschafft wird.

Bei der Innenfinanzierung (auch interne Finanzierung genannt) generieren Unternehmen hingegen Kapital aus dem eigenen Geschäftsbetrieb – etwa durch Gewinnthesaurierung, Abschreibungen, Rückstellungen oder auch Vermögensumschichtungen. Eigenfinanzierungen zählen als Innenfinanzierung, wenn bereits bestehende Eigentümer:innen zusätzliches Kapital einbringen.

Die Innenfinanzierung wird wenig überraschend oft als ein Zeichen für ein wirtschaftlich gesundes Unternehmen gesehen. Innenfinanzierte Unternehmen sind immerhin in der Lage, aus eigener Kraft zu investieren und zu wachsen. Eine Außenfinanzierung wird hingegen benötigt, wenn die unternehmerischen internen Mittel nicht ausreichen, um geplante Projekte oder Wachstum voranzutreiben.

Was ist der Unterschied zwischen Eigenfinanzierung und Fremdfinanzierung?

Fremdfinanzierungen sind immer eine Außenfinanzierung, aber Eigenfinanzierungen können manches Mal eine Außen- und ein anderes Mal eine Innenfinanzierung darstellen. Klingt verwirrend? Ist aber eigentlich ganz logisch …

Eigenkapital stammt von Unternehmenseigentümer:innen, Aktionär:innen oder thesaurierten Gewinnen, also Gewinnen, die im Unternehmen belassen und nicht als Dividenden ausgeschüttet werden.

Was sind also die Vor- und Nachteile einer Eigenfinanzierung?

Eigenkapitalgeber:innen haben Anspruch auf einen Anteil am Unternehmensgewinn und oft auch Stimmrechte bei Unternehmensentscheidungen. Im Falle einer Liquidation werden ihre Ansprüche erst nach denen der Fremdkapitalgeber bedient. Eigenkapital muss nicht zurückgezahlt werden und verursacht keine laufenden Zinszahlungen. Daher stellt es kein direktes finanzielles Risiko für das Unternehmen dar, erhöht aber das Risiko für die Kapitalgeber.

Fremdkapital umfasst alle extern geliehenen Mittel, die zurückgezahlt werden müssen, inklusive Zinsen. Anleihen, Lieferantenkredite oder auch Bankkredite sind ein typisches Beispiel für Fremdkapital und verpflichten Unternehmen zur Rückzahlung unter den vereinbarten Bedingungen.

Was sind also die Vor- und Nachteile von Fremdfinanzierung?

Fremdkapitalgeber:innen haben im Gegensatz zu Eigenkapitalgeber:innen in der Regel keine Stimmrechte im Unternehmen. Dafür haben sie im Falle einer Liquidation Vorrang vor Eigenkapitalgeber:innen bei der Rückzahlung. Und: Fremdkapital muss mit Zinsen zurückgezahlt werden, was eine laufende finanzielle Belastung darstellt. Diese regelmäßigen Zinszahlungen erhöhen den Verschuldungsgrad des Unternehmens, ein Maß, das das Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital anzeigt. Ein hoher Verschuldungsgrad kann die Flexibilität des Unternehmens bei zukünftigen Finanzierungen einschränken und wird oft als Indikator für ein höheres finanzielles Risiko angesehen.

Verschiedene Finanzierungsquellen im Kurzüberblick

Interne Finanzierungsquellen (Innenfinanzierung)

Gewinnthesaurierung: Nicht ausgeschüttete, aber ausgewiesene Gewinne, die im Unternehmen reinvestiert werden. Dieser Vorgang wird auch als offene Selbstfinanzierung bezeichnet.
Gut, wenn solche Gewinne vorhanden sind. Gewinnthesaurierung hilft finanziell unabhängig zu bleiben.
Abschreibungen: Bei der Abschreibungsfinanzierung werden Abschreibungserlöse für Investitionen genutzt.
Gut, um den zu versteuernden Gewinn und somit die Steuerlast des Unternehmens zu verringern.
Rückstellungen: Langfristige Rückstellungen können temporär für Investitionen genutzt werden.
Gut für die finanzielle Vorsorge für zukünftige, bereits absehbare Ausgaben oder Verbindlichkeiten, deren genaue Höhe oder Eintrittszeitpunkt bisher nicht feststehen.
Vermögensveräußerung: Verkauf von nicht betriebsnotwendigem Vermögen oder Anlagegütern.
Gut, wenn Unternehmen über solche Vermögenswerte verfügen und von deren Verkauf profitieren, um etwa verstärkt Mittel in die Unternehmenskernbereiche zu reinvestieren. Dies kann speziell unter Restrukturierungen der Fall sein.

Externe Finanzierungsquellen (Außenfinanzierung)

1. Möglichkeiten der Eigenfinanzierung

Eigenkapitaleinlagen: Direkte Einlagen der Eigentümer:innen oder Gesellschafter:innen.
Gut, um die Eigenkapitalquote eines Unternehmens zu verbessern. Eine starke Eigenkapitalbasis verbessert die Bonität und Kreditwürdigkeit des Unternehmens, was zu besseren Konditionen bei der Aufnahme von Fremdkapital führen kann.
Aktienausgabe: Kapitalbeschaffung durch Ausgabe von Aktien.
Gut, um signifikante Beträge an Kapital zu beschaffen, ohne zusätzliche Schulden aufnehmen zu müssen. In bestimmten finanziellen Restrukturierungen, insbesondere in Krisenzeiten, können Unternehmen beschließen, Schulden in Eigenkapital umzuwandeln, indem sie Gläubigern Aktien im Austausch für die Tilgung von Schulden anbieten.
Venture-Capital: Diese außenfinanzierte Eigenfinanzierung erfolgt durch Beteiligungsgesellschaften, die im Austausch für sogenanntes Wagniskapital (oder auch Risikokapital) Unternehmensanteile erhalten.
Gut für Unternehmen mit hohem Wachstumspotenzial in innovativen und Technologie-intensiven Branchen zur Start-up- und Frühphasenfinanzierung, Skalierung des Geschäftsmodells, oder Brückenfinanzierung vor einem Börsengang.
Business Angels: Privatpersonen, die Kapital und oft auch Know-how in Start-ups oder junge Unternehmen investieren.
Gut für Start-ups und junge Unternehmen, die nicht nur Kapital, sondern auch Mentoring, Branchenkenntnisse und ein erweitertes Netzwerk suchen, um ihr Wachstum und ihren Erfolg zu beschleunigen.

2. Möglichkeiten der Fremdfinanzierung

Bankkredite bzw. Unternehmenskredite: Darlehen von Banken oder Firmenkredite anderer finanzieller Institutionen mit festgelegten Rückzahlungsbedingungen und Zinssätzen.
Gut, um Mittel zu festen Bedingungen zu erhalten, was Unternehmen hilft, ihre Finanzplanung und Budgetierung präziser zu gestalten. Allerdings ist es wichtig, dass Unternehmen ihre Fähigkeit zur Rückzahlung sorgfältig bewerten, um nicht in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten.
Anleihen: Ausgabe von Schuldverschreibungen, die auf dem Kapitalmarkt gehandelt werden können.
Gut für große Finanzierungsvolumen, langfristige Finanzierungen oder auch Refinanzierung bestehender Schulden. Diese flexible und vielseitige Finanzierungsquelle eignet sich für eine Vielzahl von Finanzierungsbedürfnissen.
Lieferantenkredit: Zahlungsaufschub für Waren oder Dienstleistungen, der von Lieferant:innen gewährt wird.
Gut, um saisonale Geschäftsschwankungen zu überbrücken, Geschäftsbeziehungen aufzubauen, sich Verhandlungsvorteile zu sichern und kosteneffizient zu handeln. Außerdem sind Lieferantenkredite meist schnell verfügbar und helfen auch Unternehmen, denen der Zugang zu traditionellen Krediten verwehrt bleibt.
Leasing: Eine Art der Absatzfinanzierung oder Finanzierung von Anlagegütern, bei denen das Eigentum bei dem oder der Leasinggeber:in bleibt.
Gut, um niedrigere Anfangsinvestitionen im Vergleich zu einem Kauf zu tätigen und Zugang zu modernen Technologien zu erhalten
Mietkauf: Hier wird ein Investitionsobjekt (z. B. eine Maschine, ein Fahrzeug oder eine Immobilie) zunächst gemietet, mit der Option dieses zum Ende der Mietzeit zu kaufen.
Gut für Unternehmen, die Investitionsgüter erwerben möchten, ohne ihre Liquidität durch eine sofortige Vollzahlung zu belasten.
Einkaufsfinanzierung/Finetrading: Finanzierung von Warenbestellungen, indem ein Finanzintermediär (der Finetrader) zwischen das Unternehmen (Käufer) und den Lieferanten tritt.
Gut für Händler, die nach einer Form der kurzfristigen Finanzierung suchen, die speziell darauf ausgerichtet ist, den Einkauf von Waren zu finanzieren, ohne das Betriebskapital des Unternehmens zu belasten.
Revenue-Based Financing: Revenue-Based Financing (RBF) ist eine Finanzierung auf Basis von Umsatzerlösen. Unternehmen erhalten Kapital von Investor:innen und zahlen dieses Kapital als einen festgelegten Prozentsatz ihrer monatlichen Umsatzerlöse zurück, bis der vereinbarte Rückzahlungsbetrag erreicht ist.
Gut für Unternehmen, die bereits Umsätze generieren und ein nachweisliches Wachstum vorweisen können, aber möglicherweise bisher nicht profitabel sind oder keine Sicherheiten für traditionelle Kredite bieten können.
Venture Debt: Venture Debt ist eine Form der Fremdfinanzierung, die speziell für wachstumsstarke Start-ups und Wachstumsunternehmen konzipiert ist, die bereits Venture-Capital-Finanzierung erhalten haben. Diese Art von Schuldenfinanzierung bietet eine Ergänzung oder Alternative zu weiterer Eigenkapitalfinanzierung.
Gut, um Start-ups und Wachstumsunternehmen zusätzliche Liquidität bereitzustellen, um ihren “Runway” zu verlängern, d.h. einen längeren Zeitraum bis zur nächsten Finanzierungsrunde oder bis zum Erreichen der Gewinnschwelle zu überbrücken.

3. Mezzanine-Kapital (Mischformen)

Wandelanleihen (Convertible Bonds) sind Finanzinstrumente, die Elemente von Anleihen und Aktien kombinieren. Diese Art der Anleihen können unter bestimmten Bedingungen zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt und Verhältnis in Aktien des Unternehmens, also Eigenkapital, umgewandelt werden.
Gut, um  Kapital zu beschaffen, ohne sofort eine Verwässerung der Anteile bestehender Aktionäre zu verursachen. Wandelanleihen sind auch für strategische Investor:innen interessant, denen an einer langfristigen Beteiligung gelegen ist und die gerne zu einem späteren Zeitpunkt, möglicherweise zu günstigeren Bedingungen, in das Eigenkapital des Unternehmens einsteigen möchten.
Genussscheine sind Wertpapiere, die Merkmale von Eigen- und Fremdkapital kombinieren.
Gut für  Unternehmen, die eine flexible und potenziell kosteneffiziente Finanzierung suchen. Genussscheine können hinsichtlich Laufzeit, Verzinsung, Rückzahlungsbedingungen und Teilnahme am Unternehmenserfolg flexibel gestaltet werden. Dies ermöglicht eine maßgeschneiderte Finanzierungslösung, die den Bedürfnissen des Unternehmens und den Erwartungen der Investoren entspricht.
Stille Beteiligungen sind eine Art der Beteiligungsfinanzierung ohne direkte Einflussnahme auf die Unternehmensführung.
Gut, um  kurz- bis mittelfristige Liquiditätsengpässe zu überbrücken, ohne langfristige Verpflichtungen einzugehen, die mit traditionellen Krediten verbunden sind.

Und dann wären da noch die sonstigen Finanzierungsquellen …

… etwa Förderprogramme, die Fördermittel, also Zuschüsse, subventionierte Kredite oder Bürgschaften von staatlichen Institutionen oder der EU, oft für spezifische Projekte oder Branchen, freimachen. Speziell in der Gründungsphase eines Unternehmens, wenn Anfangsinvestitionen und Betriebskosten gedeckt werden müssen, aber noch keine oder nur geringe Einnahmen generiert werden, können Förderprogramme essenzielle finanzielle Unterstützung bieten. Außerdem bieten sie sich oft für unternehmerische Projekte im Bereich regionale Entwicklung, Umwelt- und Nachhaltigkeit oder auch Forschung und Entwicklung an.

Auch Gründerkredite sind unter den sonstigen Finanzierungsquellen zu nennen. Wenngleich sie tatsächlich eine Form der Fremdfinanzierung sind, da sie zurückgezahlt werden müssen und in der Regel Zinsen tragen. Der Grund hierfür liegt in ihrer spezifischen Ausrichtung und den oft angepassten Konditionen wie z. B. flexible Rückzahlungspläne, niedrigere Zinssätze oder auch Unterstützungsleistungen in Form von Business-Beratungen. Ebenso bekannt als Gründungskredite oder Kredite für Unternehmensgründung, sind sie speziell darauf ausgelegt, Gründer:innen und jungen Unternehmen in der Anfangsphase finanzielle Unterstützung zu bieten.

Crowdfunding und Crowdlending werden auch häufig in Verbindung gebracht mit jungen Unternehmer:innen. Sie werden zu den sonstigen Finanzierungsquellen gezählt, weil sie sich schlicht von traditionellen Finanzierungswegen in ihrer Struktur und Herangehensweise unterscheiden. Sie nutzen das Internet, um eine große Anzahl von Menschen (die „Crowd“) zu erreichen, die mit kleineren Beträgen ein Projekt, ein Unternehmen oder eine Idee finanziell unterstützen. Ob Reward-based Crowdfunding, Equity Crowdfunding, Donation-based Crowdfunding oder Crowdlending (Peer-to-Peer Lending) … all diese Finanzierungsarten bedürfen einer starken Community oder Kundenbasis, die die Mittel aus Überzeugung freigibt.

Sind wir nun am Ende der Finanzierungsquellen angekommen oder haben wir da nicht doch etwas – sogar sehr beliebtes – vergessen?

Die Rede ist natürlich vom Factoring, also dem Verkauf von Forderungen an Dritte. Factoring bietet sich als Unternehmensfinanzierung insbesondere dann an, wenn Unternehmen ihre Liquidität verbessern, das Forderungsmanagement optimieren und das Risiko von Zahlungsausfällen minimieren möchten. Bei dieser Finanzierungsform verkauft ein Unternehmen seine offenen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen an einen Factor (Factoringunternehmen), der im Gegenzug sofort einen Großteil des Rechnungsbetrags an das Unternehmen auszahlt.

Wie ermittelt man den Finanzierungsbedarf?

Ob bei der Unternehmensgründung, beim Expandieren und vor neuen Investitionen … wer seinen Finanzierungsbedarf berechnen möchte, hat eine ganze Reihe von Faktoren zu berücksichtigen. Die grundlegende Frage lautet dabei immer: Wie viel Geld benötigen wir, um unsere Geschäftsziele zu erreichen? Oder schlicht unseren laufenden Betriebskapitalbedarf zu decken?

Zum Ermitteln des konkreten Finanzierungsbedarfs empfehlen wir folgende Schritte:

  1. Geschäftspläne analysieren
  • Welche erwarteten Einnahmen gibt es über welchen Zeitraum hinweg?
  • Welche erwarteten Ausgaben gibt es über welchen Zeitraum hinweg?
  1. Kosten weiter einschätzen

Zu den erwarteten Ausgaben, die mit den geplanten Geschäftsaktivitäten verbunden sind und die im Geschäftsplan erfasst werden, gehören auch:

  • Anfangsinvestitionen: Kosten für die Gründung des Unternehmens, Kauf oder Miete von Immobilien, Anschaffung von Ausrüstung, Maschinen und Fahrzeugen.
  • Betriebskosten: laufende Kosten wie Löhne und Gehälter, Miete, Versicherungen, Marketing, Rohmaterialien und andere Vorprodukte.
  • Reserven für unvorhergesehene Ausgaben: ein Puffer für unerwartete Kosten.
  1. Liquidität planen

Die Liquiditätsplanung sollte alle erwarteten Einnahmen und Ausgaben über den Zeitraum hinweg umfassen, für den der Finanzierungsbedarf ermittelt wird.

  1. Kapitalbedarf berechnen

Anfangsinvestitionen + laufende Betriebskosten + notwendige Reserven - erwartete Einnahmen = euer Kapitalbedarf

  1. Innenfinanzierungsmöglichkeiten prüfen

Gibt es Mittel aus dem Geschäftsbetrieb, thesaurierte Gewinne oder Abschreibungen?

  1. Externen Finanzierungsbedarf ermitteln

Euer Kapitalbedarf - intern verfügbare Finanzierungsmittel = euer externer Finanzierungsbedarf

  1. Finanzierungsbedarf regelmäßig überprüfen und anpassen

Geschäftsbedingungen ändern sich. Marktveränderungen, unerwartete Kosten oder Änderungen in den Einnahmen erfordern häufig eine neue Berechnung des Finanzierungsbedarfs. Letztlich geht es stets darum, rechtzeitig geeignete Finanzierungsquellen zu identifizieren und zu sichern.

Wie wirkt sich die Kapitalstruktur auf die Suche nach der passenden Unternehmensfinanzierung aus?

Die Kapitalstruktur eines Unternehmens wird meistens durch das Verhältnis von Eigenkapital zu Fremdkapital in der Bilanz bestimmt. Wie genau dieses Verhältnis aussieht, hat dabei wesentliche Auswirkungen auf die Kosten der Kapitalbeschaffung, das finanzielle Risiko eines Unternehmens, die Eigenkapitalrendite, Steuern und natürlich auch die unternehmerische Flexibilität sowie die Reputation. Sie beeinflusst nicht nur die Kosten und die Verfügbarkeit von Kapital, sondern auch das Risiko und die strategischen Optionen des Unternehmens. Eine sorgfältige Planung und Anpassung der Kapitalstruktur sind daher ein wesentlicher Bestandteil der strategischen Unternehmensführung.

Eigenkapital und Fremdkapital verursachen beispielsweise unterschiedliche Kosten. In der Regel ist Fremdkapital aufgrund des steuerlichen Abzugs von Zinszahlungen günstiger als Eigenkapital. Allerdings steigen mit zunehmender Verschuldung die Risiken und damit auch die Zinskosten für zusätzliches Fremdkapital.

Eine hohe Verschuldung (also ein hoher Anteil an Fremdkapital) erhöht das finanzielle Risiko eines Unternehmens. Dies kann die Kreditwürdigkeit beeinträchtigen und die Kosten für die Aufnahme weiteren Fremdkapitals erhöhen. In wirtschaftlichen Krisenzeiten kann eine hohe Verschuldung zudem die Existenz des Unternehmens gefährden, da die Zins- und Tilgungszahlungen unabhängig von der Ertragslage geleistet werden müssen.

Gleichzeitig kann der Einsatz von Fremdkapital die Eigenkapitalrendite (Return on Equity, ROE) steigern, solange die Gesamtkapitalrendite (Return on Investment, ROI) über den Kosten des Fremdkapitals liegt. Dieser Effekt wird als Leverage-Effekt bezeichnet.

Es gilt also stets abzuwägen und genau zu analysieren, in welcher Situation sich das Unternehmen befindet, die bisherige Kapitalstruktur genau zu verstehen und dann nach einer geeigneten Unternehmensfinanzierung Ausschau zu halten, die zu den Unternehmenszielen passt.

Beispiel: Eine unabhängige Finanzierung kann das Verhältnis zu eurer Bank verbessern

Die Nutzung unabhängiger Finanzierungsquellen kann die Bilanzstruktur und Liquidität eures Unternehmens und damit auch eure Kreditwürdigkeit verbessern. Ihr stärkt eure Verhandlungsposition und demonstriert Finanzmanagementkompetenz. Zudem verteilt ihr euer Finanzierungsrisiko, wenn ihr auf verschiedene Finanzierungsquellen zugreift. Ihr reduziert die Abhängigkeit von Bankkrediten und mindert somit auch das Risiko für die Bank selbst.

Welche Art der Unternehmensfinanzierung bietet Silvr?

Silvr bietet KMU (kleinen und mittelständischen Unternehmen) jeder Branche eine zukunftsorientierte Form der Kreditvergabe für verschiedene Geschäftszwecke. Unsere Finanzierungslösungen richten sich an Unternehmen, die ihre Liquidität verbessern, Inventar finanzieren, Wachstum fördern oder Betriebsmittel finanzieren möchten. Euch allein bleibt überlassen, wofür ihr die Mittel verwendet. Die Kreditsummen reichen dabei von 5.000 bis 1.000.000 €.

Im Gegensatz zu so mancher Hausbank kommen unsere flexiblen Firmenkredite dabei ohne traditionelle Bürgschaften oder andere Sicherheiten aus. Dank des technologischen Fortschritts in den letzten Jahren bewerten wir heute eure Kreditwürdigkeit datenbasiert und in Echtzeit.

Probiert es doch gleich einmal aus und startet jetzt eure Finanzierungsanfrage.

Hinweis: Jede Finanzierung unterliegt den Berechtigungskriterien von Capital Line.
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Désirée Cornet
Silvr-Autor:in

Content Creator im Bereich Start-ups, Technologie und Fintech mit einer großen Leidenschaft für visionäre Themen.